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Wegweiser im Zinsdschungel

Von BZ-Extra Redaktion
Datum: 07.08.23
Zinsen spielen bei der Immobilien- und Baufinanzierung eine wichtige Rolle. Foto: stock.adobe.com/PiyawatNandeenoparit
Zinsen spielen bei der Immobilien- und Baufinanzierung eine wichtige Rolle. Foto: stock.adobe.com/PiyawatNandeenoparit

So zahlreich wie die Anlässe für Zinsen sind auch die Zinsarten, die nicht erst bei der Immobilienfinanzierung immens wichtig werden – ein Überblick.


Was sind Zinsen?

Wer sich bei der Bank Geld leiht, muss dafür eine Gebühr zahlen. Wer Geld auf einem Konto spart, erhält einen bestimmten Betrag. Beides sind Zinsen. Zinsen sind also der Preis für das Leihen und Verleihen von Geld. Die Höhe der Zinsen hängt ab vom vertraglich vereinbarten Zinssatz, der Marktlage und wird auch vom Leitzins gesteuert. Dieser wird von der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegt und bestimmt, zu welchen Zinsen sich Geschäftsbanken bei der Zentralbank Geld leihen können. Das bedeutet: „Ein besonders niedriger Leitzinssatz sorgt auch für niedrigere Zinsen bei den Krediten, die Banken an ihre Kunden vergeben. Steigt der Leitzins, werden Kredite teurer“, erklärt Ralf Oberländer, Finanzexperte bei der Bausparkasse Schwäbisch-Hall.


Welche Zinsarten gibt es?

Wer sich Geld leiht, stößt dabei schnell auf unterschiedliche Zinsarten und Begriffe. Die gängigsten sind: der Kreditzins, die Dispozinsen, der effektive Jahreszins und die Zinseszinsen.

Wer einen Kredit aufnimmt, muss dafür Kreditzinsen zahlen. Da es sich bei einem Kredit um ein Darlehen handelt, werden diese Zinsen häufig auch Darlehenszinsen genannt. Sie werden zusätzlich zur geliehenen Summe an die Bank zurückgezahlt. Deshalb sind möglichst günstige Kreditkonditionen von Vorteil. „Generell gilt: Je kürzer die Laufzeit ist, desto günstiger sind die Kreditzinsen, die anfallen. Denn: Je länger die Laufzeit, desto größer ist das Risiko für den Geldgeber“, erklärt Oberländer.

Wer sein Girokonto überzieht und ins Minus rutscht, für den wird ein Überziehungszins fällig. Dieser sogenannte Dispozins ist meist recht hoch: zwischen zehn und 15 Prozent. „Da der Dispozins deutlich teurer ist als der Zins für einen gewöhnlichen Ratenkredit, sollte er nur für kurzfristig, dringend benötigtes Geld oder in Notfällen in Anspruch genommen werden“, rät Oberländer. Denn: Der Dispozins wird so lange fällig, bis das Konto wieder gedeckt ist.                                    

Für die Aufnahme eines Darlehens wird neben Kreditbetrag und Zinsen oftmals auch eine Gebühr fällig. Beim effektiven Jahreszins handelt sich um die Gesamtkosten für den Kredit: Er ergibt sich aus den Zinsen und der Darlehensgebühr. Diese Kennzahl soll Verbrauchern den Vergleich von unterschiedlichen Kreditangeboten ermöglichen.

Wer sein Geld anlegt, erhält dafür Zinsen. Werden diese Zinsen nicht ausgezahlt, sondern direkt wieder angelegt und somit erneut verzinst, entsteht der sogenannte Zinseszinseffekt. So kann das eigene Kapital vermehrt werden, ohne dass etwas zusätzlich eingezahlt werden muss. Überschreiten die Kapitaleinkünfte in Form von Zinsen den Sparerpauschbetrag in Höhe von 1000 Euro im Jahr nicht, bleiben sie steuerfrei.


Gibt es beim Bausparen Zinsen?

Zinsen fallen auch beim Bausparen an: Neben den Zinsen fürs Guthaben in der Ansparphase werden während der Darlehensphase Zinsen für das geliehene Geld fällig. Der Zinssatz für das Darlehen wird bei Abschluss des Bausparvertrages festgelegt. Oberländer nennt als großen Zinsvorteil beim Bausparen: „Ein Bausparvertrag ist eine Art Versicherung gegen steigende Zinsen: Steigt das allgemeine Zinsniveau während der Ansparphase, bleibt der Bausparvertrag davon unberührt. Der Bausparer profitiert von dem vorher vereinbarten, niedrigeren Zinssatz“, so der Experte.

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