Anzeige schalten

Ohne Eigenkapital geht es nicht

Von BZ Extra-Redaktion
Datum: 01.01.24
Damit der Traum vom eigenen Haus wahr wird, braucht es Erspartes. Foto: marcus_hofmann/stock.adobe.com
Damit der Traum vom eigenen Haus wahr wird, braucht es Erspartes. Foto: marcus_hofmann/stock.adobe.com

In wirtschaftlich unsicheren Zeiten stellt die Finanzierung von Haus oder Wohnung viele Menschen vor große Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, mit einer soliden finanziellen Grundlage zu starten.

Doch die nötigen Rücklagen aufzubauen, ist leichter gesagt als getan: Was überhaupt zum Eigenkapital zählt und wie es sich gezielt aufbauen lässt, das erklärt Ralf Oberländer, Baufinanzierungsexperte von der Bausparkasse Schwäbisch Hall.

Denn egal ob Hauskauf, Bau oder Sanierung: Um sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen, sollten 20 bis 30 Prozent des Bau-, Kaufpreises oder der Modernisierungskosten durch Eigenkapital gedeckt werden. Das ist aber gar nicht so einfach – vor allem in Zeiten von Inflation, steigenden Zinsen und explodierenden Baukosten.

Wer also gezielt Rücklagen aufbauen möchte, sollte sich vorab über seine mittel- und langfristige finanzielle Lage im Klaren sein. Das geht am besten mit einem Kassensturz: Liegt Geld auf meinen Sparbüchern oder Bank- und Tagesgeldkonten? Habe ich Wertpapiere in Form von Aktien oder Fonds? Besitze ich eine Immobilie? Ist bekannt, wie hoch die finanziellen Rücklagen sind, kann die Höhe des noch notwendigen Eigenkapitals abgeschätzt und mit dem Aufbau begonnen werden.

Schritt 1: Sparen, sparen, sparen

 „So naheliegend es klingt – anders geht es nicht. Ohne einen effektiven Sparplan ist die Aussicht auf den Aufbau von Eigenkapital eher schlecht“, betont Oberländer. Um den Überblick über die monatlichen Einnahmen und Ausgaben zu behalten, eignet sich ein Haushaltsbuch. Zahlreiche Apps helfen bei der Erstellung eines solchen Plans. Wichtig: ein machbares Sparziel mit einem realistischen Zeitrahmen setzen. Über den Erfolg entscheidet dennoch die eigene Disziplin.

Ein Tipp: Gespart werden kann vor allem bei unnötig hohen Ausgaben wie für kaum genutzte Abonnements, Handyverträge oder beim Internetanbieter – das Sparpotenzial ist groß. Auch hilfreich: Statt das übrig gebliebene Geld am Monatsende zurückzulegen, kann ein fester Betrag am Anfang des Monats gespart werden. So lässt sich meist mehr und kontinuierlicher sparen.

Schritt 2: Auf einen Bausparvertrag setzen

Der klassische Weg, Eigenkapital aufzubauen und damit Rücklagen zu bilden, kann ein Bausparvertrag sein. Denn: Geld wird sicher angelegt und der Zins für das anschließende Bauspardarlehen wird schon zum Abschlusszeitpunkt des Vertrags festgelegt. Somit profitieren Sparer von einem zwar niedrigeren, aber festen Guthabenzinssatz und machen sich unabhängig von künftigen Zinsentwicklungen.

„Der Vorteil beim Bausparen: Ein Bauspardarlehen lässt sich nicht nur für ein Bauvorhaben einsetzen, sondern kann auch dafür genutzt werden, das eigene Zuhause klimafreundlicher, altersgerecht und smarter zu gestalten oder die Nebenkosten zu stemmen“, ergänzt der Finanzexperte. Auch die Verbraucherzentrale (VBZ) hilft bei Fragen rund um den Bausparvertrag. Ein solcher ist laut VBZ dann interessant, wenn Sparer die Voraussetzungen für Arbeitnehmersparzulagen und Wohnbauprämie erfüllen.

Schritt 3: Staatliche Förderungen nutzen

Diese gehen ebenfalls als Eigenkapital in die Baufinanzierung ein. Die KfW-Bank vergibt zinsgünstige Kredite für den Hausbau oder -kauf sowie für Umbau- oder Sanierungsvorhaben. Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gibt es seit dem 1. März 2023 zum Beispiel für eine neue Immobilie, die den energetischen Standard eines Effizienzhauses 40 vorweist, einen zinsvergünstigten Kredit in Höhe von bis zu 100.000 Euro pro Wohneinheit. Erreicht die eigene Immobilie zusätzlich das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG), sind es sogar bis zu 150.000 Euro.

Auch auf Länderebene gibt es Förderbanken, die günstige Darlehen und Zuschüsse für den Bau oder Kauf des Eigenheims gewähren. Je nach Bundesland sind die Förderungsbedingungen verschieden. Bausparer können zudem von der Riester-Förderung profitieren. Bei Alleinstehenden gibt der Staat jährlich 175 Euro, bei Eheleuten 350 Euro dazu. Familien erhalten eine Kinderzulage zwischen 185 und 300 Euro abhängig vom Geburtsjahr des Kindes.

 

Ratgeber

Kann ein sinnvolles Investment sein: die Garage. Foto: stock.adobe.com/Pixelmixel
Traumhaus im Blick? Wer schon eine Immobilie besitzt, kann sie für den Neuerwerb beleihen. Foto: Christin Klose (dpa)
Zinsen spielen bei der Immobilien- und Baufinanzierung eine wichtige Rolle. Foto: stock.adobe.com/PiyawatNandeenoparit
loder image