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Garage zu vermieten

Von Christoph Jänsch (dpa)
Datum: 04.09.23
Kann ein sinnvolles Investment sein: die Garage. Foto: stock.adobe.com/Pixelmixel
Kann ein sinnvolles Investment sein: die Garage. Foto: stock.adobe.com/Pixelmixel

Gerade in dicht besiedelten Wohnlagen sind Parkplätze oft rar. Mancher Privatanleger sieht darin eine Chance – und vermietet sichere Garagenplätze. Lohnt sich das? 

Sie benötigen weniger Platz, sind günstiger und der Aufwand für die Instandhaltung ist bei ihnen niedriger als bei anderen Immobilien: Garagen. So weit die Vorteile. Doch wer eine oder mehrere Garagen als Kapitalanlage kauft und vermietet, geht auch Risiken ein.

„Garagen eignen sich als Anlage für Privatanleger, da sie einen vergleichsweise niedrigen Einstieg in das Immobilieninvestment und in der Regel eine gleichmäßig laufende Mieteinnahme ermöglichen“, sagt Jan Phillip Kühme vom Finanz- und Vermögensplaner Global-Finanz AG. Doch wie bei jeder anderen Immobilienanlage komme es auch bei Garagen besonders auf die Lage an: „Gibt es keine Nachfrage oder ein Überangebot, wird die zu erwartende Miete eher niedrig sein“, sagt der Fachmann.

Timon Heinrich vom Vermögensverwalter Hansen & Heinrich AG, rät daher, auf das direkte Umfeld des geplanten Garagenstandortes zu schauen. Gibt es dort genügend kostenlose freie oder zur Wohnanlage gehörende Parkflächen? Wie stark sind die Straßen dort abends zugeparkt? Und welche Mietpreise gelten für vergleichbare Objekte in der Gegend? Stimmen die Voraussetzungen, geht es in die Details: Übernimmt man eine Bestandsgarage, so muss sie trocken, sauber, gut abschließbar und befahrbar sein.

Zeigt sich bei der Besichtigung etwa Feuchtigkeit an Decken, Wänden oder auf dem Boden, sind Risse zu sehen oder quietscht das Garagentor, rät Kühme zur Vorsicht. Denn auch wenn die Garage im Vergleich zur Wohnung ein geringeres Investment bedeute, hänge das Renditepotenzial von den zu erwartenden Betriebs- und Instandhaltungskosten ab.

Ist bereits eine Wallbox zum Laden von Elektroautos installiert, kann das ein Pluspunkt beim Erwerb sein. Die Nachfrage danach könnte in Zukunft weiter steigen, nachzurüsten könne schnell bis zu 2000 Euro oder sogar mehr kosten, sagt Kühme.

Dennoch gilt es laut Heinrich, Instandhaltungs- und demografische Risiken zu bedenken: „Nach Beobachtung meiner eigenen Kinder stelle ich fest, dass es für diese Generation uninteressant geworden ist, ein eigenes Auto in der Großstadt zu besitzen.“ Denn dort, wo Parkraum eng ist, ist der ÖPNV gut ausgebaut, das Angebot an Radwegen und Sharing-Autos groß. „Bei sehr langfristiger Betrachtung könnte also der Bedarf an Einzelgaragen zurückgehen.“

Eine grobe Einordnung der möglichen Kosten und Einnahmen kann hilfreich sein. Beides kann stark variieren. Handelt es sich um einen Neubau, dürfte dieser teurer kommen als der Kauf einer bestehenden Garage. Außerdem ist eine konventionell gemauerte Garage meist teurer als die Garage in Fertigbauweise. Darum kann der Preis für die Garage laut Heinrich zwischen 5000 und 25.000 Euro betragen. Hinzu kommen mögliche Kosten für den Grundstückserwerb und die Kaufnebenkosten.

Demgegenüber stehen die monatlichen Mieteinnahmen, die je nach Lage unterschiedlich hoch ausfallen können. Während eine Garage in einer ländlichen Region Kühmes Erfahrung zufolge für eine monatliche Miete von 40 bis 50 Euro zu haben ist, wird es in Ballungszentren deutlich teurer. Dort lägen die Mietpreise schnell bei 70 bis 100 Euro, in Spitzenregionen seien sogar bis zu 200 Euro drin. Einen Mietendeckel gibt es hierbei nicht.

Spätestens nach 20 Jahren sollte sich das Investment amortisiert haben, empfiehlt Heinrich. Dabei sind neben einmaligen Kosten und laufenden Einnahmen auch die laufenden Kosten – etwa für Instandhaltung oder technische Aufrüstung – zu berücksichtigen.

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