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„Es gibt einem ein gutes Gefühl“

Von Serhat Kocak (dpa)
Datum: 04.03.24
Licht in die Wohnung lassen, Lieblingsmusik anstellen und weg mit dem Winterschmutz. Foto: Christin Klose (dpa)
Licht in die Wohnung lassen, Lieblingsmusik anstellen und weg mit dem Winterschmutz. Foto: Christin Klose (dpa)

Für viele ist allein der Gedanke an Frühjahrsputz ein Horror. Wie man dagegen ankommt, erklärt Haushaltscoachin Yvonne Winbeck im Interview mit DPA-Autor Serhat Kocak – und gibt hilfreiche Tipps.

Warum sollte man sich überhaupt zum Frühjahrsputz überwinden?

Yvonne Winbeck: Beim Frühjahrsputz ist das Bedürfnis da, das man quasi wieder Ordnung schafft. Das ist ein Symbol für den Neubeginn.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Frühjahrsputz?

Winbeck: Es ist immer dann richtig, wenn es sich für einen selber auch richtig anfühlt, also wenn man wirklich dieses Bedürfnis hat. Häufig sagt man auch, wenn die Temperaturen draußen wärmer werden. Zusammen mit Tageslicht kann man etwa die Fenster besser putzen. Für mich persönlich: zwischen Fasching und Ostern.  Wichtig ist vor allem eines: Stress ist dabei fehl am Platz. Hat man den Kopf nicht frei und ist beim Putzen noch unter Zeitdruck, fehlt es einem erst recht an Motivation.

Und wie überwindet man sich?

Winbeck: Man sollte einen Tag wählen, der gut passt. Ohne Termine, ohne Verpflichtungen. Dazu würde ich mir meine Lieblingsmusik anmachen. Mein Geheimtipp: Einen Timer stellen. Zehn Minuten mal machen und schauen, wie weit man kommt. Sie glauben gar nicht, was sie innerhalb dieser Zeit alles schaffen können. Dann kann man immer wieder mal weitere Mini-Etappen machen.

Ich putze bereits regelmäßig. Warum dann noch der Frühjahrsputz?

Winbeck: Das ist die Gelegenheit, um wirklich mal auszusortieren, auszumisten, wieder irgendwo neu zu starten. Es hat ja was von einem Ritual, wenn man es im Frühjahr immer wieder macht. Das gibt einem auch ein gutes Gefühl, wenn man sieht: „Hey, wow – ich hab’s schön daheim.“

Mit was fange ich an?

Winbeck: Grundsätzlich sollte man mit System ans Putzen ran. Genauso wie im Job hat man dann einen roten Faden und Struktur. So vergisst man nichts und spart Zeit. Aber auch hier gilt: Jeder Mensch tickt anders. Ein weiterer Tipp: sich das Arbeiten so leicht zu machen wie möglich. Fängt man von oben an und arbeitet sich nach unten, spart man sich doppelte Arbeit, da der Schmutz ebenso von oben nach unten fällt.

Sind Lifehacks wie Natron und Backpulver das Nonplusultra?

Winbeck: Es gibt so viele Tipps, wie man richtig Arbeit sparen kann.  Beispielsweise, dass man natürliche Hausmittel wie Backpulver und Natron verwenden sollte. Dadurch verbraucht man weniger Chemie und es spart Geld.

Was finden Sie am wichtigsten?

Winbeck: Dass ich Ordnung reinbringen muss. Viele haben bestimmte Dinge doppelt und dreifach im Haus gelagert. Warum hat man nicht eine zentrale Stelle im Haus? Was am meisten Zeit braucht und immer nervt, ist das Suchen im Haushalt. Ohne Ordnung geht gar nichts. Und für mich immens wichtig ist: Warum macht man es nicht gemeinsam, wenn es geht? Mit den Partnern oder den Kindern zusammen beispielsweise. Wenn jeder im Haushalt mit anpackt, geht es viel schneller.

 

Zur Person: Yvonne Winbeck aus Arnstein-Sachserhof ist Hauswirtschaftsmeisterin und Coachin.

 

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